SEMINAR: BASIC TRACKS 2
Und weil es sonst niemand macht, mach‘ ich es eben selbst: Noch einmal der Freude Ausdruck verleihen, dass wir vom 16. bis 18. Oktober so ein wunderbares Seminar aus unserer erfolgreichen Reihe „Film trifft Schule“ hingestellt haben. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Wien und in Kooperation mit dem Österreichischen Filminstitut. Dieser Termin war wieder auf die BASIC TRACKS ausgerichtet, den von uns so genannten „filmischen Grundspuren“.
Ich zitierte gleich zu Beginn den Regisseur Willi Forst, der einmal (so ähnlich) gesagt hat: „Gute Filme kann man nur mit guten Freunden machen!“ Mir geht es so mit den vielen ReferentInnen, mit denen wir schon zusammengearbeitet haben, aber dieses Mal waren sie mir schon seit sehr vielen Jahren sehr vertraut…
Philipp Mosser, Sounddesigner und Vorstand des VOESD, hat gleich den ersten Tag damit begonnen, die TeilnehmerInnen auf das Tagesthema – im weitesten Sinne „Der Ton im Film“ – einzustimmen. Er refererierte in seiner Lecture unter dem Titel „SOUNDDESIGN IST…Geschichten erzählen mit den Mitteln des Tons“ engagiert über die Bereiche des Filmtons, um dann in der zweiten Hälfte des Vormittags speziell das Sounddesign von Filmen auszuarbeiten. Als „Einstiegshilfe“ diente ihm dazu die vom VOESD publizierte DVD „Sound is…“ mit vielen Film- und Tonbeispielen. Und obendrein gab es für die TeilnehmerInnen ein Exemplar zum mitnehmen und weiterverwenden…
Unter dem Titel THE SOUND OF (FILM)MUSIC… erweiterte am Nachmittag Klaus Hundsbichler das akustische Spektrum des Films mit hörenswerten Beispielen aus seiner Arbeit als Filmkomponist. „Filmmusik soll emotionalisieren“ – so sein Credo – aber: „Filmmusik ist immer nur dann gut, wenn man sie nicht bemerkt, und gute Musik ist zu schade zum Nichtbemerktwerden!“ Hören Sie rein, z.B. bei Ausschnitten aus ILUZIA/MIRAGE oder KARO UND DER LIEBE GOTT….
Jakob Ballinger entwarf dann am zweiten Tag eine anschauliche Skizze über die Lichtgestaltung im Film. Gespickt mit Vergleichen zur bildenden Kunst: Hier zeigte er Arbeiten des Malers Vilhelm Hammershøi und dessen Beobachtungen des Lichts und der Umsetzung im Bild. Aktuelle Film-Beispiele war die Lichtgestaltung von Ballinger bei „LE GRAND CAHIER / DAS GROSSE HEFT von János Szász und Ausschnitte aus LUDWIG II von Peter Sehr.
Am Nachmittag zeigte die Regisseurin Catalina Molina Ausschnitte aus ihren beiden preisgekrönten Filmen TALLERES CLANDESTINOS und UNSER LIED und gab einen kurzen Abriß über die klassische 3-Akt Struktur welche die Basis vieler Drehbücher darstellt und die vom kürzlich verstorbenen Drehbuchguru Syd Field propagiert wurde. Ideenfindungen können auch über kreative Methoden (3 Morgen Seiten schreiben) erfolgen, wie sie Julia Cameron beschreibt und einen Einblick über das Training von Schauspielern war eine Übung aus dem Repertoire der amerikanischen Schauspieltrainerin Susan Batson.
Und ich habe dann am letzten Vormittag noch über einige Beispiele des crossmedialen und transmedialen Storytelling erzählt. (Siehe dazu auch eine Reihe spannender Artikel bei Angelika Unterholzner!) Es war aber eher ein Bericht aus dem Versuchslabor, und stammte aus einem unfertigen Konzept für die Tagung Filmbildung in Wandel! So habe ich versucht die angelaufenen Ideen, auch im Hinblick ihrer Verwendung im Rahmen eines Film/Medien-Unterrichts an der Schule, anzupassen. Beispiele dafür wäre z. B. die Arbeit der Riahi Brüder Everyday Rebellion, oder die Arbeiten von Lance Weiler, (siehe auch Future of Storytelling!). Und auch die medialen Spielformen von Mash Up und Supercut wären ein durchaus geeigneter Zugang – von der Rezeption zur Produktion (an der Schule!)
Der neue Veranstaltungsort war der Seminarraum des Österreichischen Filminstituts, der uns durch dessen Direktor, Mag, Roland Teichmann kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Die unmittelbare Nähe des Spittelbergs sorgte auch für Abwechslung in den Mittagspausen und das einhellig positive Feedback hat uns sehr gefreut!
Die schlechte Nachricht: Die PH Wien hat für das Sommersemester keine Kooperation mit filmABC vorgesehen, erst wieder im Wintersemester 2014/15 könnte hier ein Folgeseminar stattfinden: FILM TRIFFT SCHULE 9.
Die gute Nachricht am Schluß! Dank der Fördergeber von filmABC könnten wir mit Beginn des Jahres 2014 halbtägige, kostenfreie Lectures für LehrerInnen anbieten! Themen je nach Interesse der TeilnehmerInnen ca. alle 3 – 4 Wochen, wobei ich hier auf zahlreiches Feedback im Vorfeld hoffe, sodass sich hier bald erste Schwerpunkte finden lassen! Diese Lectures – da nicht in der Kooperation mit der PH Wien – gelten nicht als offizielle Weiterbildung und somit gibt es dafür auch keine Teilnahmebestätigungen: Möge – trotz allem – auch diese Übung gelingen!
20. November 2013 um 7:24 pm
Na toll, danke für den Bericht! Und warum habe ich keine Einladung zu diesem Seminar gekriegt? Lg Mag. Margot Stöger
Von meinem iPad gesendet
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